Face Nr. 63 Antonio 19.10.2020

19.10.2020 / Pfäffikon

Heute hatte ich einen verschärften Zeitdruck, denn ich musste das Foto bis 12 Uhr (lunchtime) gefunden und fotografiert haben. Bevor ich aber mit meiner Jagt beginnen konnte, hatte ich noch Termine, die ich wahrnehmen musste. Um 10.45 startete ich den Motor meiner Fat Bob und fuhr los, ohne zu wissen, wo ich hinwollte. Nach Wädenswil war es mir zu weit und das galt auch für Rapperswil. Also musste ich in Pfäffikon etwas finden. Das Einkaufszentrum zog mich nicht an und so fuhr ich vorbei. Ich musste mich nun bald entscheiden, wohin es geht, denn sonst würde ich Pfäffikon bereits durchquert haben. Ok, ich setzte den rechten Blinker und bog Richtung See ab. Obwohl ich grundsätzlich ein positiv denkender Mensch bin, hatte ich das Gefühl, dass ich um diese Tageszeit dort wohl kaum mein Face des Tages finden würde. Ich fuhr auf den grossen Parkplatz und scannte dabei das Gebiet grossflächig nach möglichen Gesichtern ab. Leider hatte mein Gefühl recht und das Gebiet schien beinahe wie ausgestorben zu sein. Auf dem Parkplatz waren aber dennoch viele Autos parkiert. Wo waren nur ihre Fahrer? Ich entschied, den Parkplatz einmal zu umkreisen. Dabei entdeckte ich vier Mitarbeiter eines Restaurants. Sie hatten offensichtlich Pause und genossen ein paar Sonnenstrahlen und eine Zigarette. Die weiss gekleideten Köche kamen vor der dunklen Holzwand besonders gut zur Geltung und zogen meine Aufmerksamkeit schnell auf sich. Ich wusste, dass ich heute wieder einmal vom Glück begleitet worden war und parkierte mein Motorrad. Siegesgewiss schritt ich meinem Face des Tages entgegen. Obwohl alle vier fotogen waren, hatte ich mich klar für den Koch, der ganz links sass entschieden. Ich begrüsste die Geniesser und begann ihnen mein Projekt zu erklären. Beiläufig erwähnte ich, dass ich mir für das heutige Foto einen Koch vorstellen könnte. Dabei hatte ich mein potentielles Face im Fokus. Antonio winkte ab, er hatte keine Lust. So ein Quatsch dachte ich. Doch bevor ich mit weiteren Argumenten die Entscheidung beeinflussen wollte, hatte ich vom zweiten Koch Hilfe bekommen. Dieser begann auf Antonio einzuwirken: «mach doch mit, das ist doch wirklich was für dich etc…..» Tatsächlich änderte er seine Entscheidung, füllte die Karte aus und zeigte mir ein paar Fotos von sich auf seinem Handy. Es schien als ob er sich doch gerne fotografieren liesse. Ich separierte Antonio ein wenig, von seinen Kollegen und begann mit dem Shooting. Nach den ersten paar Aufnahmen meinte Antonio, dass er sich doch lieber ohne Kochmütze fotografieren liesse. Das passte für mich ebenfalls sehr gut, denn seine Haare ergaben ebenfalls einen guten Übergang zur Holzwand. Es dauerte nicht lange und ich hatte mein Face. Am Schluss machte ich noch eine Aufnahme von allen vier und versprach ihnen, das Foto ebenfalls zu senden. Vielen Dank Antonio, dass du bei meinem Projekt dabei bist.

Gert KraftKommentieren