Face Nr. 70 Alekandar 26.10.2020
26.10.2020 / Lachen SZ
Nachdem ich einige Ortschaften durchkämmt hatte, entschloss ich mich mein Glück wieder einmal in Lachen zu versuchen. Der Tag hatte bereits der Nacht Platz gemacht und entsprechend waren nur noch sehr wenige Menschen im Hafen von Lachen unterwegs. Ich sah einen urchigen Kerl mit wildem Bart, der dabei war, die Infotafel zu studieren. Er rauchte eine «Krumme» und gab dabei keine Signale von sich, dass er mit jemandem reden wollte. Ich liess in ruhe und setzte meine Reise an den Restaurants vorbei. Ich schaute überall hinein und konnte feststellen, dass die Restaurants bis auf wenige Gäste leer waren. Ein wenig später sah ich durch das Fenster eine schöne beleuchtete Bar. Dahinter war ein Barkeeper beschäftigt, die Bar für den Abend vorzubereiten. Obwohl sein Gesicht war zur Hälfte mit einer schwarzen Maske bedeckt war, so machten mir seine Augen einen starken Ausdruck. Ich ging hinein und erhöhte mit meiner Anwesenheit, die Anzahl der anwesenden Gäste um 100 %. Ich ging auf den Barman zu und erklärte ihm mein Projekt. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich noch ein bisschen mehr Überzeugungsarbeit leisten müsste, doch Alekandar willigte schnell ein. Ich zeigte ihm, wo er stehen solle und machte meine Kamera sofort einsatzbereit. Nach einigen Lichttests bat ich Alekandar kurz die Maske abzunehmen. Er erklärte mich, dass er dies nicht tun dürfe, was ich natürlich verstand. Also machte ich ein paar Aufnahmen mit Maske die mir besser, als erwartet gefielen. Beim Betrachten der Fotos wurde ich das Gefühl aber nicht los, dass mir die Hälfte des Gesichtes nicht reichte. Ich fragte Alekandar ob wir nach draussen gehen könnten, um ein Foto ohne Maske zu machen. Da die Bar beinahe leer war, konnte Alekandar auf meine Bitte eingehen und begleitete mich nach draussen. Mir gefiel die Abendstimmung und der Blick aufs Wasser und so machte ich mit Unterstützung meines Godox V1 einige Fotos, bis die Lichtmischung und sein Gesichtsausdruck meinen Vorstellungen entsprachen. Wir gingen wieder hinein und ich bestellte mir zum Abschluss einen Drink. Wir sprachen noch ein wenig über die aktuelle Situation und wie die Situation auf uns Menschen wirkten. Zufrieden verabschiedete ich mir bei Alekandar und versprach, bald wieder einmal vorbeizukommen. Vielen Dank Alekandar, dass du bei meinem Projekt dabei bist.