Face Nr. 60 Kurt 16.10.2020

16.10.2020 / Rapperswil

Alle Akkus ganz geladen, den Fotokoffer mit sämtlichen Objektiven bestückt und die Stative in den Transporttaschen verstaut, wartete ich ungeduldig auf meinen Freund. Christian würde mich heute wieder begleiten und mich mit seinem wunderschönen Ford Mustang abholen. Was würde wohl besser passen, als mit dem Mustang direkt zum Westernparadies in Rapperswil zu fahren. Wir würden heute noch einmal tief in die grösste Westernwelt in der Schweiz, vielleicht sogar in Europa eintauchen. Als wir im Western Art Outfitters ankamen, setzten wir uns zuerst mit Kurt an den Tisch, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Kurt hatte klare Vorstellungen, welche Bereiche für ihn besonders wichtig sind und mit der Kamera eingefangen werden sollen. Christian und ich bereiteten jeweils die Aufnahme vor und platzierten die Lichtquellen so, dass es eine gute Ausleuchtung bis in die hintersten Ecken gab. Vor der eigentlichen Aufnahme riefen wir Kurt jeweils dazu, um mit ihm noch einmal die Details zu überprüfen und zu klären, dass überall die richtigen Produkte sichtbar waren. Oft stellten Christian und ich dabei Fragen zu den verschiedenen Produkten. Es war faszinierend, wie Kurt zu jedem Artikel alle Details und Hintergrundinformationen wusste. Sein Wissen beschränkte sich aber nicht nur auf die vorhandenen Produkte, sondern erstreckte sich über die ganze Geschichte des einstmaligen Wilden Westens. Nach längstens sechzig Minuten hatten wir die Welt um uns herum vergessen und hatten den Eindruck, auch Teil der Western-Welt geworden zu sein. Ohne es wirklich zu merken, war es bereits Abend geworden und es wurde klar, dass ein weiteres Shooting nötig sein würde, um alle wichtigen Bereiche abzulichten. Als Christian und ich die Fotoausrüstung zusammenpackten ging ich auf Kurt zu und erklärte ihm, dass ich ihn gerne bei meinem Projekt dabeihaben würde. Er überlegte kurz und willigte ein. Anschliessend verschwand er in seinem Büro und kam als waschechter Cowboy im Sonntagsanzug wieder raus. Kurt hatte sich für die Aufnahme komplett umgezogen und wirkte zu hundert Prozent wie ein richtiger Cowboy. Mit den Cowboy-Kleidern hatte sich auch sein Ausdruck geändert. Er wirkte wie ein knallharter Ranchbesitzer, der es gewohnt war, das Recht in die eigenen Hände zu nehmen, wenn es notwendig war. Dies veranlasste mich, das Licht so zu wählen, dass es eine dramatische und tendenziell hart wirkende Bildstimmung ergab. Kurt sah sich die Aufnahmen genau an und gemeinsam konnten wir uns dann für eine Aufnahme entscheiden. Als wir wenig später sein Geschäft verliessen, war ich froh darüber, dass ich in der Folgewoche noch einmal in seinem Westernparadies sein würde. Wir bedankten uns bei Kurt für die spannende Zeit bei ihm und die vielen Erklärungen und Geschichten. Es war ein echtes Erlebnis und ich kann es allen Wild-West-Fans nur empfehlen, bei Kurt im Western Art Outfitters vorbeizuschauen. Vielen Dank Kurt, dass du bei meinem Projekt dabei bist.

www.westernartoutfitters.ch

Gert KraftKommentieren