Face Nr. 17 Hilda 3.9.2020

3.9.2020 / Pfäffikon SZ

Welche Zeit könnte besser sein, um ein “Face” zu sichten, als zwischen 18 und 19 Uhr. Und wenn man sich dann noch in einem Einkaufscenter befindet, sollte es ein Kinderspiel sein. Zu Beginn betrat ich das Einkaufszentrum siegessicher mit der Idee, innerhalb von 30 Minuten das Face des Tages gefunden, überzeugt und fotografiert zu haben. Die ersten 15 Minuten ohne ein geeignetes Face zu sichten, liess michkalt. Ich hatte die untere Verkaufsebene bereits einmal gescannt und war nun auf der oberen Etage, aber leider war hier die Situation auch nicht besser. Und meine innere Ungeduld trieb mich an, endlich fündig zu werden. Schnell hatte ich die Idee, das Einkaufszentrum zu Fuss grossräumig von ausserhalb zu umkreisen und dabei den richtigen Kontakt herzustellen. Ich lief beim Restaurant beim Kreisel vorbei, ich überquerte das Gelände des Strassenverkehrsamtes (vielleicht ein frischgebackener Auto- oder Motorradfahrer). Aber nein, einfach nichts. Ich setzte mich für einen Augenblick auf eine Bank und beobachtete den dichten Abendverkehr. In jedes Auto schaute ich hinein, um dort eventuell das richtige Face zu sichten, auch wenn mir dies eh nicht viel genutzt hätte. Ich lief weiter und kehrte wieder zum Haupteingang des Einkaufszentrums zurück. Ok, ich wage einen letzten Versuch, gehe zum oberen Eingang hinein und beim unteren hinaus. Sollte ich dabei kein geeignetes Face finden, würde ich mein Jagdgebiet verlagern. Ich betrat das Zentrum ohne allzu grosse Hoffnung erneut und sah von weitem eine Frau mit einer spannendenHaarpracht. Das musste ich mir genauer anschauen. Ich lief so zufällig es ging an ihrem Verkaufsstand vorbei und konnte dabei oberhalb der Coronabekleidung ihre ausdrucksstarken Augen sehen. Jetzt war es klar, das war mein Face. Nun brauchte es noch ein bisschen Geduld, bis die Kunden weg waren und ich auf Hilda zugehen konnte. Ihre Überraschung wich schnell der Freude. Als ich die Fotos auf dem Screen durchging, sah ich sofort, dass ich reich beschenkt wurde. Hilda, vielen Dank, dass du bei meinem Projekt dabei bist.

Gert KraftKommentieren