Face Nr. 67 Sheila 23.10.2020

23.10.2020 / Pfäffikon

War heute der Tag, um den Fluch von Mels zu brechen? Die letzten paar Male, als ich in Mels auf der Jagd von meinem Face des Tages war, musste ich jeweils ohne Face zu einem anderen Ort weiter. Der Start erfolgte bei einem Kaffee im Pizolcenter. Dabei konnte ich die Passanten wunderbar beobachten und teilweise sogar das Personal in den verschiedenen Geschäften screenen. Eine Verkäuferin hatte dabei meine Aufmerksamkeit geweckt und wenig später stand ich vor ihr. Nachdem ich ihr mein Anliegen erklärt hatte, musste ich leider eine freundliche Absage verdauen und weiterziehen. Ich verliess das Pizolcenter und ging in den Pizolpark. Ich lief beim Mr. Minit Stand vorbei und hatte sofort eine Idee für mein Foto, doch leider war der Stand nicht besetzt. Gleich beim Eingang hatte es ein Schmuck- und Dekorgeschäft mit extrem viel Glitzerprodukten. Hier wäre eine Aufnahme ebenfalls spannend und zwei jüngere Verkäuferinnen waren ebenfalls vorhanden. Ich lief auf die beiden zu und begann ohne Verzögerung mein Projekt zu erklären. Es brauchte etwas Geduld bis die beiden Damen mein Projekt verstanden. Und als sie dann meinten, dass sie sich das Ganze überlegen würden und ich ja später wieder einmal vorbeikommen könne, wusste ich, dass sie es nicht wirklich verstanden hatten. Ich hatte keine Lust noch einmal das Projekt und Vorgehen zu erklären und verabschiedete mich. Zurück im Pizolcenter sah ich eine junge Dame, mit langem, grauen Haar. Ihr Haar in Kombination mit ihrem Mantel wirkte unheimlich toll. Ich dachte aller guten Dinge ist drei und folgte der jungen Frau. Bevor ich sie ansprechen konnte, bog sie in ein grosses Geschäft mit Dekorartikel ab. Insgeheim wusste ich, dass es extrem lange dauern könnte, bis sie wieder aus dem Geschäft kommen würde. Ich warte eine Weile und dann noch mal eine Weile und noch mal eine letzte Weile und brach mein Vorhaben ab. Der Fluch von Mels konnte nicht gebrochen werden. Ich war wieder nach Hause gekehrt und musste nun entscheiden wie es heute weitergehen würde. Es war bereits 20 Uhr und ich fühlte mich, als ob es bereits 23 Uhr wäre. Wollte ich meine Jocker einsetzten oder mich noch einmal auf die Jagd begeben. Mein Ehrgeiz liess mir keine Wahl. Ich packte erneut meine Sachen zusammen und fuhr ins Seedamm-Center. Während meiner Runde durchs «Seedi» begegnete ich nur wenige Passanten und die Geschäfte waren ebenfalls beinahe leer. Als ich bei einem Parfumgeschäft vorbeikam sah ich eine junge Verkäuferin, die dabei war Kunden zu bedienen. Ich beobachtet sie dabei aus einiger Entfernung und entschied schlussendlich ins Geschäft zu gehen, um sie aus der Nähe zu sehen. Die Distanzreduktion bestärkte mich, sie zu fragen. Beim Eintreten hatte sie mich sofort begrüsst und erklärt, dass sie sofort bei mir sein würde. Zufriedene Kunden verliessen das Geschäft und Sheila kam auf mich zu. Ich begann ihr mein Projekt zu erklären und fragte sie direkt, ob ich sie fotografieren dürfe. Sie war von meinem Projekt beeindruckt und fand die Idee cool. Nach einer kurzen Denkpause erklärte sie sich bereit mitzumachen. Sie meinte, dass sie bis jetzt einen schwierigen Tag gehabt hätte und meine überraschende Frage dem Tag doch noch einen positiven Impuls geben würde. Ich war von ihrer offenen, ehrlichen Art begeistert und erklärte ihr, dass ich sie wirklich nicht nötigen möchte und sie es sagen solle, ob es für sie wirklich ok sei. Sie bestätigte ihren Entscheid und meinte, dass diese Abwechslung für sie sehr willkommen sei. Diese Tatsache erhöhte meine Motivation, sie zu fotografieren zusätzlich. Geduldig stellte sie sich vor meine Linse und reagierte auf meinen Input sehr ruhig. Nachdem wir verschiedene Standorte ausprobiert hatten, war der dritte unsere Wahl. Das Geschäft war sehr gut beleuchtet, doch wollte ich bei Sheila Schatten bei ihren Augen vermeiden. Mit meinem Godox V1 führte ich zusätzliches Licht zu ihrem Gesicht. Ihr goldenes Haar wirkte wunderschön und ihr authentischer Blick war für mich ein grosses Geschenk. Ich zeigte das Foto Sheila und sie meinte, dass es tatsächlich gut geworden sei. Ich versprach Sheila ihr das Foto zuzusenden und verabschiedete mich. Vielen Dank Sheila, dass du bei meinem Projekt dabei bist.

Gert KraftKommentieren