Face Nr. 52 Paul 8.10.2020
8.10.2020 / Rapperswil
Man könnte das Gefühl haben, als ob heute der Beginn des Frühlings wäre. Dabei ist es längst Spätherbst. Für meine heutige Jagd habe ich meine Homedestination Rapperswil gewählt. Als ich auf dem Seedamm Richtung Rapperswil fahre, kann ich von weitem ein Riesenrad erkennen. Super, dies dürfte garantiert viele zusätzliche Personen anlocken. Siegesgewiss wird mein «persönlicher» Parkplatz von mir besetzt und locker schreite ich mit meiner GFX 50R zum Ort des Geschehens. Das Riesenrad ist noch nicht in fertig aufgestellt. Einige fleissige Mitarbeiter sind dabei, die Gondeln zu montieren und sind sich bewusst, dass sie dabei, von vielen Passanten, beobachtet werden. Ich mache ein paar Fotos vom Aufbau und schaue mich nach einem passenden Face um. Ein Gemisch von Müttern mit kleinen Kindern, Senioren und unternehmungslustigen Touristen belagern den Platz rund um das Riesenrad. Dennoch zieht mich kein Gesicht wirklich an. So entschliesse ich mich, eine Tour durch die Gassen zu starten. Auch wenn das jetzt komisch klingen mag, entspricht es der harmlosen Wahrheit. Ich habe eine junge Dame gesichtet und habe die Verfolgung aufgenommen. Sie ist mit Freunden unterwegs und kurz bevor ich Sie ansprechen kann, geht Sie in einen Laden. Soll ich warten bis sie wieder rauskommt? Da ich aber ihr Gesicht noch nicht wirklich sehen konnte, ist meine Ungeduld weiter zu machen grösser, als das Verlangen ihr Gesicht zu erkunden. Meine ursprüngliche Idee, die Magnetwirkung des Riesenrades zu nutzen, meldet sich wieder zurück. Also geht es wieder zu meinem Startpunkt. Die Arbeiten sind immer noch in vollem Gange und viele interessierte Augen verfolgen dabei jede Bewegung. Was für ein Glück! Der Chef der Crew scheint ebenfalls anwesend zu sein. Jedenfalls gehe ich davon aus, dass ein kräftiger Mann mit schwarzem T-Shirt und Cap der Chef sein muss, da er laufend Anweisungen gibt. Ich beobachte ihn nun sehr fokussiert und warte auf eine gute Gelegenheit, ihn anzusprechen. Leider kommt er nie aus dem für die Zuschauer gesperrten Bereich raus. Ok, ich bin ja Fotograf, da dienen Absperrungen eher als Gestaltungselemente und laden ein, diese zu überschreiten. Ich gehe also direkt durch die Absperrung durch und nähere mich meinem potentielle Face. Ich stehe nun vor Paul. Ich frage sofort, ob er der Verantwortliche sei und ergänze sofort, dass ich Fotograf sei. Nachdem die Situation geklärt ist, erzähle ich ihm von meinem Projekt. Obwohl es noch viel zu tun gibt, ist er bereit ein paar zerquetsche Minuten mein Foto zu nehmen. Ich bitte ihn, zu mir runter zu kommen, um das Foto aus einer guten Perspektive zu machen. Das Licht ist etwas schwierig und schnell nehme ich meinen Godox V1 dazu. Jetzt passt alles wunderbar. Paul ist ebenfalls zufrieden und ich freue mich, dass ich eine Person fotografieren konnte, die einen wichtigen Job hat. In der durch Corona geprägten Zeit ist es besonders wichtig, dass es Menschen gibt, die dafür sorgen, dass auch wieder einmal ein wenig Freue und Spass aufkommt. Und genau dies bietet er mit seinem Riesenrad in Rapperswil bis anfangs November 2020. Ein Besuch lohnt sich garantiert. Vielen Dank Paul, dass du bei meinem Projekt dabei bist.